5 Elemente Qi Gong lernen, Step by Step

Und das ist genau jene Zeit, welche ich grundsätzlich jedem empfehle, der ein gesundheitliches Problem mittels Qi Gong lösen möchte. Um die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und um den Energiefluss zu verbessern, sind 30 Minuten am Tag optimal und auch nötig. Nur so ist der Qi Gong Effekt stark genug.

Hier gelangst du zu den einzelnen Beiträgen unseres Kurses:

• Intro: 5 Elemente Qi Gong Kurs — Leben im Einklang mit den 5 Elementen
• Das Element Holz — Die Inspiration des Frühlings
• Das Element Feuer — Die Hitze des Sommers
• Das Element Erde — Die Fruchtbarkeit der Erde
• Das Element Metall — Die Zeit des Rückzugs
• Das Element Wasser — Die Kraft der Regeneration

Macht jemand Qi Gong aus präventiven Gründen, kann man auch mit 15 Minuten täglicher Praxis gute Erfolge erzielen. Grundsätzlich gilt, dass es besser ist 6 mal 15 Minuten Qi Gong zu machen, als einmal 1,5 Stunden.

Mir ist es an dieser Stelle ein großes Anliegen, dir einen Weg zu zeigen, Qi Gong regelmäßig und langfristig zu praktizieren. Denn es ist eine Tatsache, dass die meisten schon nach wenigen Tagen wieder mit dieser Praxis aufhören. Und das ist wirklich jammerschade! Denn Erfolge stellen sich bei dieser Methode nur durch regelmäßige und ausdauernde Übung ein. Dafür sind die Resultate dann aber anhaltend und oft sehr überzeugend.

Wenn ich die vielen Kommentare auf unserem YouTube Channel „Einfach besser leben“ anschaue, bin ich erfreut darüber, wie viele Menschen regelmäßig mit unseren Programmen üben. Und viele von ihnen machen das schon seit Anbeginn, also seit einigen Jahren. Für mich ist es nach wie vor immer wieder eine große Freude, wenn ich lese, dass Menschen durch Qi Gong gesünder werden und gesundheitliche Probleme verschwinden. Von Beschwerden welche seit vielen Jahren bestehen, über Rückenschmerzen bis hin zu Depressionen.

Für mich ist es unbestritten, dass Qi Gong tiefgreifende gesundheitliche Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hat. Wie das genau passiert, ist allerdings bis heute noch nicht genau erforscht. Es gibt viele Ansätze einer Erklärung. Der leichteste ist, sich an die Ansicht der TCM zu halten, wonach Qi Gong die Arbeit mit der eigenen Lebensenergie ist. Über die Atmung nimmt man durch Qi Gong ganz einfach mehr vitale Energie auf. So einfach ist das östlich betrachtet!

Im Laufe der Jahre hat sich für mich eines gezeigt. Die Methode funktioniert grundsätzlich hervorragend, bei regelmäßiger Praxis. Allerdings ist die asiatische Herangehensweise, wonach man oft mehrere Stunden am Tag Qi Gong praktizieren sollte, für uns westliche Menschen völlig überfordernd. Auch die gemäßigten östlichen Qi Gong Lehrer, welche nur 1–2 Stunden täglicher Praxis für ausreichend halten, finden bei uns keinen großen Anklang.

Ich persönlich empfehle täglich 30 Minuten Qi Gong Praxis, falls körperliche Probleme vorliegen.

Es hat aber gezeigt, dass selbst dieser Zeitraum oft zu gewagt ist. Deshalb habe ich die „3 Minuten Methode” für mich und meine Klienten entwickelt. Sie ist im Grunde ganz simpel. Alles, was du machen musst, wenn du ernsthaft am Qi Gong interessiert bist, ist 3 Minuten täglich Qi Gong zu praktizieren. Nicht mehr und nicht weniger! Entweder morgens oder abends. Oder wann auch immer du es in deinen Alltag integrieren kannst.

In diesen drei Minuten kannst du zum Beispiel das Aufwärmprogramm machen — und das war’s. Bist du nach den drei Minuten noch motiviert, kannst du gerne weiter machen. Das Ziel ist, täglich mindestens 3 Minuten zu machen. Dann bist du auch schon wieder fertig.

Es ist wie mit dem Laufen. Wenn du erst einmal deine Laufschuhe angezogen und die ersten Schritte gemacht hast, ist es leicht. Das Schwierigste ist, die Schuhe anzuziehen und die ersten paar Schritte zu tun.

Auch beim Qi Gong verhält es sich so. 30 Minuten ruhige Praxis können ganz schön anstrengend erscheinen, obwohl sie es im Nachhinein meistens nicht sind. Wir denken, dass es schwierig ist. Und so lassen wir uns schon wieder von unserem inneren Saboteur das Training vermasseln.

Deshalb nimm dir nur 3 Minuten Trainingsdauer vor und freue dich, wenn du es geschafft hast! Lob dich dafür und sei stolz auf dich! Ich meine das ganz ernst! Die 3 Minuten sind ja nicht das Problem. Dieses liegt in der Aufgabe, diese 3 Minuten Tag für Tag zu machen.

Fang, wie gesagt, mit dem Aufwärmprogramm an. Oder meinetwegen nimm dir auch deine persönliche Lieblingsübung aus der Qi Gong–Serie heraus.

Ich höre schon wieder manche Qi Gong Lehrer aufschreien. Das ist erstens viel zu kurz und zweitens kann man nicht mit irgendeiner Übung anfangen. Ja, das stimmt grundsätzlich. Allerdings sind die 3 Minuten ja nicht das endgültige Ziel. Und auch was die Abfolge anbelangt, so lässt sich in einigen Wochen die im Video gezeigte Form entwickeln.

Für manche ist es zu viel verlangt, vom ersten Tag an das ganze Programm zu machen. Wer sich das zutraut und weiß, dass er das schafft, dem empfehle ich mit den vollen 30 Minuten täglich anzufangen. Das ist wunderbar und ich weiß, dass es solche Menschen gibt. Manche verlieren die Lust am Qi Gong, weil sie sich am Anfang zu viel zumutet.

Deshalb schlage ich dir folgende Vorgehensweise vor:
In der ersten Wochen machst du 3 Minuten täglich Qi Gong Praxis. Wie gesagt, morgens, abends, oder wann immer es dir passt. In der zweiten Woche nimmst du dir dann vor, täglich 6 Minuten Qi Gong zu machen. Und so steigerst du dich von Woche zu Woche um 3 Minuten. Nimm dir dazu dein Smartphone und stell dir einen Timer ein. Diese Klarheit wird dich in deinem Vorhaben unterstützen.

Dein Plan schaut dann folgendermaßen aus, wenn du präventiv etwas für deine Gesundheit machen möchtest.

Woche 1: 3 Min. täglich
Woche 2: 6 Min. täglich
Woche 3: 9 Min. täglich
Woche 4: 12 Min. täglich
Woche 5: 15 Min. täglich

Möchtest du mit Qi Gong ein gesundheitliches Problem in den Griff bekommen, arbeitest du in diesem Rhythmus einfach den nächsten Wochen weiter, um auf die vollen 30 Minuten zu kommen.

Woche 6: 18 Min. täglich
Woche 7: 21 Min. täglich
Woche 8: 24 Min. täglich
Woche 9: 27 Min. täglich
Woche 10: 30 Min. täglich

Du siehst, so bist du bereits nach 10 Wochen am Ziel und übst die vollen 30 Minuten.

Aus meiner 20–jährigen Praxis weiß ich mittlerweile, dass Zeit hier völlig irrelevant ist. Selbst wenn du es in einem Jahr erst schaffen würdest, auf die 30 Minuten zu kommen, wäre ich überaus glücklich und zufrieden mit dir. Denn der Weg dorthin hat aus vielen kleinen Schritten bestanden. Aus kleinen Steigerungen, welche aber für den Lernprozess immens wichtig sind. Denn Wiederholung ist das „Um und auf“ im Qi Gong.

Das beste und tollste Programm nützt dir nichts, wenn du es nicht schaffst, es auf regelmäßig durchzuführen. Auf diesen Punkt wird in der Qi Gong–Szene, aber auch im Yoga oder Pilates, viel zu wenig Rücksicht genommen. Wir haben einen starken inneren Schweinehund, der grundsätzlich keine Veränderung will. Wenn du nun plötzlich beginnst, 30 Minuten am Tag eine neue Übungsfolge zu machen, kann das am ersten Tag noch toll sein. Aber schon am zweiten Tag fallen dir 1000 Gründe ein, warum du heute keine Zeit hast.

Und schon war’s das mit dem Training. Und nach Wochen fällt dir dann auf, dass du eigentlich Qi Gong machen wolltest. Jetzt beginnst du wieder mit der gleichen Methode und scheiterst wahrscheinlich erneut. Dies erhöht natürlich die Frustration und so redest du dir schließlich ein, dass das einfach nichts für dich ist.

Kleine Schritte zu machen, um eine neue Gewohnheit zu entwickeln, ist essenziell.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den man an dieser Stelle beachten sollte, ist die Verknüpfung einer neuen Gewohnheit mit einer alten. Das heißt auf das Qi Gong bezogen, dass du die morgendliche Qi Gong Praxis mit deinem Morgenkaffee, Tee oder deinem Frühstück verbindest. Du machst also 3 Minuten Qi Gong und belohnst dich dann mit Kaffee, Tee oder deinem Frühstück. In der Woche zwei machst du 6 Minuten und freust dich noch mehr auf die Belohnung. Ohne Qi Gong gibt es hingegen kein Frühstück. Es sei denn du beschließt an 1–2 Tagen in der Woche Pause zu machen.

Wer sich für das Thema Gewohnheiten entwickeln interessiert, dem kann ich folgendes Buch von James Clear empfehlen: „Die 1%–Methode—Minimale Veränderung, maximale Wirkung.” James Clear beschreibt darin das Konzept der „Microhabits“, auf alle Bereiche des Lebens bezogen. Es ist wirklich ein spannendes und lohnenswertes Buch.

Zum Schluss möchte ich dir noch viel Freude mit unserem 5 Elemente Qi Gong Kurs wünschen. Du kennst nun alle Übungen und hast damit die Möglichkeit, deine Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Ein paar Minuten täglich können Großes in deinem Leben bewirken. Sei dir selbst so viel Wert und schenk dir diese tägliche Auszeit zur Regeneration. Wir alle können sie im Moment dringend gebrauchen!

Ich freue mich, wenn du dieses Wissen auch mit anderen teilst und ihnen dadurch auch zu einem gesunden und glücklichen Leben verhilfst.

Herzlichst,
Wolfgang