7 Tipps für Deine Qi Gong Praxis

Ich möchte dir 7 Tipps mit auf den Weg geben die deine Qi Gong Praxis auf ein neues Level bringen. Diese können für Anfänger hilfreich sein, aber auch für Fortgeschrittene, die das Gefühl haben nicht mehr weiterzukommen.

7 Qi Gong Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene

Akzeptiere wo du stehst
Wenn du alles beim Qi Gong Training akzeptieren kannst, egal wie es dir dabei ergangen ist, hast du die beste Chance es zu erlernen. Möglicherweise kommt dir Qi Gong am Anfang schwierig vor. Die Bewegungen sind neu und die Übungen nicht so einfach wie sie im Video aussehen. Wenn du dich verurteilst, weil du die eine oder andere Bewegung noch nicht perfekt beherrscht, löst dies Stress in deinem Körper aus. Es kann dich demotivieren und du hast womöglich keine Freude mehr an Qi Gong. Deshalb lobe dich!
Balance von Yin und Yang
In der gesamten TCM geht es immer um den Ausgleich der polaren Kräfte von Yin und Yang. Das ist das Grundprinzip dieses ganzheitlichen Medizinsystems. Yin und Yang sind jene Gegensätze die wir in der Natur überall finden. Hell und Dunkel, warm und kalt, männlich und weiblich, links und rechts, oben und unten, nah und fern um nur einige zu nennen. Was bedeutet dies für unsere Qi Gong Praxis? Wir möchten auch hier die Balance zwischen diesen beiden Kräften, die sich in einem ständigen dynamischen Austausch befinden, herstellen. Yang ist die Aktivität, Yin die Entspannung. In unserem, meist hektischen Alltag, sollten wir einen Ausgleich herstellen, indem wir Yin mehr Platz einräumen. Qi Gong bietet hier eine großartige Möglichkeit. Wenn deine Arme sich heben ist das eine Yang–Bewegung. Wenn sie sich senken die ergänzende Yin–Bewegung. Fühlen sich deine linke und deine rechte Körperhälfte gleich an? Links befindet sich die Yin–Seite und rechts die Yang–Seite. Einatmen ist Yang und Ausatmen entspricht dem Yin. Wenn wir im Qi Gong gleichmäßig atmen möchten wir damit Harmonie erzeugen zwischen Yin und Yang.
Such dir eine Gemeinschaft
mit der du trainieren kannst. Menschen, die auch ein gesünderes und bewussteres Leben anstreben und mit denen du gemeinsam Qi Gong praktizieren kannst. Trainiere mit deinem/er Partner/in oder einem anderen Familienmitglied, oder treffe dich mit Freunden und übe mit ihnen gemeinsam Qi Gong. Denn andere können einem motivieren und dabei helfen den inneren Schweinehund zu überwinden. Und am nächsten Tag ist die Situation vielleicht umgekehrt und du motivierst andere zum Qi Gong Training .Gemeinsam ist es einfacher! gemäß dem Spruch: „Was einer nicht kann, schaffen viele“.
Setz dir auch beim Qi Gong realistische Ziele
Mit realistisch ist gemeint, dass dich deine Ziele anspornen müssen, aber nicht überfordern dürfen. Denke an das Yin und Yang Prinzip, das du bereits kennst. Ein Ziel kann zum Beispiel wie folgt aussehen: praktiziere für 6 Tage eine bestimmte Qi Gong Form, danach pausierst du für einen Tag. Das klingt wenig und das schaffst du leicht. Wenn du bei Tag 6 bist hast du ein Erfolgserlebnis und kannst dich dafür loben. Nun entscheidest du dich noch weitere 6 Tage zu trainieren und so kannst du das von Woche zu Woche praktizieren und nimmst dir damit den Stress es ein Leben lang tun zu müssen. Qi Gong ist ein Prozess für den man sich immer und immer wieder neu entscheiden muss. Es ist eine Art zu leben, in der man mit seiner Lebensenergie arbeitet.
Denk immer wieder an die inneren Qualitäten
Gemeint sind jene Qualitäten, die für den Betrachter auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Qi Gong ist immer ein Ganzkörpertraining. Auch wenn sich nur deine Arme, im Atemrhythmus, heben und senken, so bist du doch auf den ganzen Körper konzentriert. Auch die Bewegungen deiner Beine sind in diesem Zusammenhang wichtig. Denke immer wieder an das Sinken lassen deines Körpers. Deine Schultern und dein Brustkorb dürfen nach unten sinken, dein Kiefergelenk darf sich entspannen und deine Knie beugen sich leicht, sodass dein ganzer Körper sanft nach unten sinken kann. Dieses Sinken führt zur nächsten inneren Qualität — der Verwurzelung. Verwurzelung ist ein äußerst wichtiger Aspekt im Qi Gong. Durch die Vorstellung von tiefen und festen Wurzeln bekommen wir ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit. Dies ist durchaus auch auf die emotionalen Ebene zu beziehen. Begib dich in die Grundstellung und verwurzle dich bewusst. Du wirst spüren wie sicher und stabil du dich in dieser Position fühlst. Bereit, dich auf das Leben einzulassen!
Entwickle ein Raumgefühl
Dies wird im Englischen als „Field Sense“ bezeichnet. Mit der Zeit sollte man nicht nur den Körper, sondern auch das Feld um den Körper herum, das so genannte Energiefeld, spüren. Dadurch kommt es zu einer Veränderung deines Bewusstseinszustandes. Dieser weitet sich und wird umfassender und führt zu einer sogenannten weiten und offenen Konzentration. Qi Gong ist wie, „Schwimmen in der Luft“. Fühl dich während des Qi Gong Trainings wie ein Fisch im Wasser. Für den Fisch ist das Wasser etwas Natürliches, in dem er mühelos dahingleitet und worüber er nicht nachdenkt. Er bewegt sich mit oder gegen die Strömungen. Praktiziere auch Qi Gong in diesem Sinne. Schwimme sozusagen in der Luft und nimm deine Umgebung als ein fühlbares Energiefeld war. Es ist ein Unterschied umgeben zu sein von “Nichts”, oder eingebettet zu sein in ein feines Energiefeld.
Die Energie–Pause
Eine einfache und doch lohnende Möglichkeit Qi Gong in den Alltag einzubauen bezeichne ich als Qi–Pause. Diese kannst du mehrmals am Tag einbauen, indem du für 1–3 Minuten Qi Gong übst. In dieser kleinen Qi–Pause atmest du bewusst, konzentrierst dich auf deine Haltung und achtest auf deine Sinne. Versuche bewusst zu hören, zu schauen, zu riechen, zu schmecken oder zu fühlen. Andere machen bewusst eine Zigarettenpause. Warum gönnst du dir nicht auch diesen Luxus einer kleinen Auszeit — aber eine, die dich stärkt und mit frischer Energie auflädt.