In 8 Wochen zu Mehr Energie, Vitalität & Lebensfreude
Gründlich Kauen
Woche 1
„Trinke dein Essen und kaue deine Flüssigkeiten”. Versuche dich in Zukunft an diesen Grundsatz zu halten, denn er hat sich in der Praxis sehr bewährt. Die erste Stufe unserer Verdauung passiert bereits im Mund. Die im Speichel befindliche Amylase ist verantwortlich, dass Teile des Essens aufgeschlüsselt werden, bevor sie in den Magen kommen. Gelangt der Speisebrei anschließend in den Magen, hat dieser weniger Arbeit mit dem Verdauen und spart Energie. Grundsätzlich kann man sagen: je weniger Zeit zum Essen bleibt, oder je später man isst, desto mehr sollte das Essen einer lauwarmen Suppe gleichen. Denn der Magen verlangt, aufgrund seiner höheren Körpertemperatur, eher nach warmen Speisen als nach Kaltem aus dem Kühlschrank.
Wenn du langsam isst, kommt der Speisebrei auch dosiert und langsam in den Verdauungstrakt, von wo er wiederum langsam ins Blut gelangt. Durch die aufgenommenen Kohlehydrate steigt der Blutzuckerspiegel langsam und in Folge dessen auch der Insulinspiegel. Es stellt sich kein Heißhungergefühl ein. Nur bei einer zu schnellen Aufnahme von Kohlehydraten, die den Insulinspiegel in die Höhe schnellen und nach einer Bergfahrt wieder abfallen lässt, entsteht ein Gefühl von Heißhunger. Kaue am besten jeden Bissen ca. 20 mal. Das klingt anstrengend, aber durch die Konzentration auf das bewusste Kauen, wirst du mehr Genuss an deinem Essen finden. Und das ist die Challenge für Woche 2!
Essen ist Genuss
Woche 2
Genieße dein Essen und lass es dir von ganzem Herzen schmecken! Wenn du eine der vorgeschlagenen Veränderungen in deinem Essverhalten durchführen möchtest, dann wähle jene Möglichkeit bzw. Variante, die dir den größten Genuss bereitet, damit du dabei bleibst. Sei kreativ und finde deine individuelle Ernährungsweise. Wenn du zum Beispiel das morgendliche warme Frühstück, in süßer Variante, nicht magst, probier ein pikantes Frühstück aus, oder wechsle die Getreidesorte. Gib nicht gleich auf. Versuche das bewusste Essen zu erlernen und zu zelebrieren. Vergiss nicht: „du bist was du isst”. In diesem Spruch steckt unglaublich viel Wahrheit. In meiner Praxis beobachte ich immer wieder, dass sich bei Menschen die ihr Essen genießen, egal ob alleine oder in netter Gesellschaft, viele Beschwerden einfach von selbst lösen. Deshalb empfehle ich dir dein Essen in ruhiger und entspannter Atmosphäre, vielleicht auch bei Kerzenlicht, wirklich zu genießen. Wir verbringen soviel Zeit im Leben mit Essen. Warum genießen wir es dann nicht und gewinnen dabei Energie und Vitalität?
Frühstücke Warm
Woche 3
Dies ist die Challenge für Woche 3. Du kennst das, wenn am Morgen etwas schief läuft und du dich nicht gut fühlst, ist dein ganzer Tag negativ beeinflusst. Deshalb rate ich dir morgens ein warmes Frühstück zu dir zu nehmen. Der Kochprozess selbst ist nämlich eine Art Vorverdauung und dadurch hat dein Verdauungsapparat weniger zu tun. Egal, ob du einen süßen Getreidebrei mit Obst oder etwas Pikantes mit Hirse, Reis oder Gemüse zu dir nimmst. Deine Milz–Energie freut sich auf jeden Fall. Sie schätzt alles Warme, denn daraus kann sie mehr Energie gewinnen.
Bitte, lass das Frühstück nicht aus. Wenn du nämlich nicht frühstückst muss sich deine Milz ihre Energie aus der Reserve, der Niere, holen. Irgendwann ist aber die Niere auch erschöpft weil ihr diese Energie fehlt. Deshalb ist warm frühstücken wie eine Heilung von innen, von der Mitte heraus. Plötzlich bekommt der Körper wieder Energie. Und vor allem entsteht keine sogenannte Feuchtigkeit, wie der Begriff der allgemein bekannten „Verschlackung“ des Körpers, in der TCM genannt wird. Durch ein typisch klassisches Frühstück mit Brötchen aus Weißmehl, Marmelade, Käse, Quark und eventuell Milch entsteht diese innere Feuchtigkeit, die den Organismus belastet und verschlackt. Im Körper funktioniert dann nicht mehr alles reibungslos. Vor allem der Stoffwechsel ist dadurch belastet. Dies führt in vielen Fällen zu Übergewicht. In meiner Praxis konnte ich bei einigen Menschen eine Gewichtsabnahme feststellen, die quasi nebenbei, nur durch den Umstieg auf ein warmes Frühstück, erfolgte. Verantwortlich dafür ist die Milzenergie, die unter anderem unser Körpergewicht regelt. Bitte probier es aus. Aber mindestens für die Dauer dieser Challenge, denn je nachdem wie verschlackt der Organismus ist, benötigt es einige Zeit bis die überschüssige Feuchtigkeit aus dem Körper verschwunden ist.
Wasser ist die Quelle des Lebens
Woche 4
Dass man genug Wasser trinken soll ist nun wirklich nichts Neues und dir sicher bekannt. Um zu berechnen wie viel Menge an Wasser man nun trinken soll, finde ich immer wieder folgende Formel hilfreich:
35ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Das heißt, eine Frau die 60 kg schwer ist, sollte 2,1 Liter Wasser täglich trinken. Und bitte, nur Wasser. Keinen Tee. Es gibt nämlich auch Tees die, ähnlich wie Kaffee, dem Körper Wasser entziehen. Auch warmes Wasser sollte immer wieder getrunken werden. Beginne mit mindestens 1/4 Liter heißem Wasser, am besten gleich nach dem Aufstehen. Aus praktischen Gründen kann es im Wasserkocher abgekocht werden, besser ist jedoch das Wasser langsam in einem Topf, für 20 Minuten, zu kochen. Dies ist vor allem in der kalten Jahreszeit immens wichtig. Du führst auf diese Weise deinem Verdauungsapparat Energie, in Form von Wärme, zu. Ganz nebenbei spülst du gleichzeitig deine Nieren kräftig aus und befreist dadurch deinen Körper von allem was sich dort in der Nacht angesammelt hat.
Koche Dein Essen
Woche 5
Dieser Punkt löst viele Diskussionen aus. Ich möchte nicht zu streng sein, indem ich darauf bestehe, dass nur Gekochtes gegessen werden darf. Aber Fakt ist: Große Mengen an Rohkost zu verzehren verursacht bei vielen Menschen Verdauungsprobleme oder löst, ganz allgemein, einen Zustand der Energielosigkeit aus. Das heißt, der Körper hat zu wenig Yang, also zu wenig an innerer Wärme. Dieser Yang Mangel ist am leichtesten daran zu erkennen, dass jene Menschen immer zu kalt haben, nicht nur in Zeiten mit niedriger Temperatur, sondern auch im Sommer. Ich empfehle ihnen natürlich eine warme Gemüsesuppe anstatt eines Salats zu essen.
Gekochtes Gemüse ist leichter verdaulich als rohes Gemüse und zusätzlich wärmt es den Körper. Klingt das verrückt? Probier es aus und lass dich überzeugen. Glaube mir nichts, bevor du es nicht selbst geprüft hast. Apropos Niere, diese freut sich auch über eine warme Mahlzeit, da sie weniger Energie für die Verdauung benötigt und damit geschont wird. Die Niere ist nämlich der Speicher unserer Vitalität.
Mittlerweile hast du von einem kalten auf ein warmes Frühstück gewechselt. Nun solltest du, in der kalten Jahreszeit, statt Salate und andere kalte Speisen wärmende Suppen, wie Gemüse–oder Fleischsuppen, zu dir nehmen. Etwas Fleisch und gekochte Hülsenfrüchte kannst du auch essen. Denk immer wieder daran, der Kochprozess ist eine Art Verdauung. Warme Speisen sind unheimlich gut für deine Gesundheit und dein allgemeines Wohlbefinden.
Weg mit dem Zucker
Woche 6
Keinen Zucker und keine raffinierten Kohlehydrate! Iss so wenig Zucker wie möglich. Zucker macht deiner Bauspeicheldrüse schwer zu schaffen, denn er regt immer wieder die Insulinproduktion an und schwächt dadurch, im Laufe der Zeit, dieses wichtige Organ, das irgendwann erschöpft ist. Aus Sicht der TCM bilden Milz und Pankreas ein Gespann, das für die sogenannte „nachgeburtliche Energie“ zuständig ist. Dieses entscheidet, abgesehen von der Atmung, großteils über die Menge an Energie, die dir zur Verfügung steht.
Man nennt diesen Bereich auch die Mitte des Menschen. Diese Mitte ist für deine Vitalität und Gesundheit verantwortlich. In diesem Bereich kannst du dich, im wahrsten Sinne des Wortes, krank oder gesund essen. Deshalb vermeide raffinierte Kohlehydrate wie weißes Mehl und entscheide dich stattdessen für sogenannte mehrwertige Kohlehydrate. Hierzu zählen vor allem Getreidesorten wie Hafer, Dinkel, Gerste, Hirse und Wildreis. Auch Obst und Gemüse enthalten wertvolle Kohlehydrate. Ich empfehle dir diese Lebensmittel zu kochen, zu dünsten oder zu backen, allerdings sollten diese Vorgänge nicht zu lange dauern.
Verzichte auch auf süße Säfte und Limonaden. In denen verstecken sich Kalorienbomben die dem Körper nur Schaden zufügen. Trinke stattdessen reines Wasser.
Pflanzliches Eiweiß
Woche 7
Eiweiß ist der Grundbaustein des Lebens. Wir Menschen, aber auch Tiere und Pflanzen, bestehen aus Eiweiß. Das pflanzliche Eiweiß sollte in unserer Ernährung einen höheren Stellenwert bekommen. Ich rate dir mehr und regelmäßig pflanzliches Eiweiß zu essen. Besonders gute Eiweißlieferanten, in pflanzlicher Form, sind Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Sojabohnen und Erdnüsse, aber auch Pilze wie Shiitake und Austernpilze und Nüsse. Tierisches Eiweiß solltest du weniger zu dir nehmen, aber hin und wieder ein wenig Fleisch zu essen ist durchaus gut für deinen Körper, denn es liefert wertvolles Yang.
Tierisches Eiweiß, das aus Massentierhaltung stammt, ist selten von guter Qualität. Viele unserer Zivilisationskrankheiten lassen sich, auf einen zu hohen Konsum an schlechtem tierischen Eiweiß, zurückführen. Es kann Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus, Krebs, aber auch Autoimmunerkrankungen verursachen. Hochwertiges Fleisch ist ein Luxusartikel und muss, wie bereits erwähnt, nicht täglich konsumiert werden, im Gegenteil, das wäre schlecht. 1–2 mal wöchentlich Fleisch zu essen ist völlig ausreichend.
Kein Fastfood
Woche 8
Das ist die letzte Challenge auf deiner Reise durch die Ernährungswelt. Ich gratuliere dir, wenn du kein Konsument von Fastfood bist! Solltest du aber immer wieder zu Fertigprodukten greifen, oder sie sogar regelmäßig konsumieren, sei dir dessen bewusst, dass dir diese Lebensmittel keine Energie geben sondern, ganz im Gegenteil, deinem Körper wertvolle Energie rauben. Die vielen Zusatzstoffe, die mit E–Nummer gekennzeichnet sind, erkennt der Körper nicht und niemand kann genau sagen, was diese Stoffe in deinem Körper verursachen. Seriöse Wissenschaftler gehen davon aus, dass viele dieser Zusätze uns auf Dauer krank machen und nicht vitaler und gesünder. Deshalb rate ich dir dringlichst deinen Konsum von Fastfood zu reduzieren. Sei auch kritisch bei der Wahl des Restaurants in das du essen gehst.