Wie ist eine TCM Kräuterrezeptur aufgebaut?
Traditionelle chinesische Kräuterrezepturen setzen sich aus pflanzlichen und mineralischen Zutaten zusammen, die zu Arzneimitteln verarbeitet werden. Da diese Arzneimittel meist pflanzlicher Natur sind, spricht man von der chinesischen “Kräutertherapie”. In China werden 90 % aller Patienten mit Heilkräutern behandelt. Die Kräutertherapie ist eine sehr umfangreiche Behandlungsmethode, die, bei Ärzten wie auch Patienten, hoch angesehen ist.
In der TCM gibt es klare Anweisungen, wie solchen Kräuterrezepturen verarbeitet und eingenommen werden müssen. Auch die Wirkung der Rezepturen und der Einzelkräuter selbst, werden genau erklärt. Eine Rezeptur besteht grundsätzlich aus mehreren Kräutern. In manchen Fällen können dies 10–20 Kräuter sein.
Die Ursprünge der Kräutertherapie gehen weit zurück. Menschen haben, aufgrund gesundheitlichen Probleme, schon immer nach Möglichkeiten zur Heilung ihrer Beschwerden, in näherer Umgebung, gesucht. Dabei sind sie auf die Wirkung von Kräutern gestoßen. Da Kräuter nur einzeln eingenommen wurden, zeigten sie allerdings eine sehr eingeschränkte Wirkung. Im Fall der richtigen Wahl der Kräuter kann dies aber trotzdem sehr beeindruckend sein. Bei uns werden Kräuter häufig noch einzeln eingesetzt. Kamille beispielsweise verwendet man bei Magenschmerzen und Baldrian bei Schlafstörungen.
In China setzte man seit jeher auf die Kombination von mehreren Kräutern, die zu einer Rezeptur gemischt wurden. Diese Rezepturen wurden nach ganz bestimmten Kriterien zusammengestellt, die sich bis heute nicht wesentlich geändert haben.
Durch diese komplexe Zusammenstellung der Kräuter ist die Wirkung eine sehr breite. Die einzelnen Wirkstoffe ergänzen sich und die Heilwirkung vervielfacht sich dadurch beträchtlich.
Eine chinesische Kräuterrezeptur ist folgendermaßen aufgebaut:
1.) Das Kaiserkraut ist jener Bestandteil, der das grundsätzliche Krankheitsmuster beheben soll und somit die größte Wirkung hat. Bei einem Menschen mit Qi–Mangel ist das Kaiserkraut ein sogenanntes Qi–Tonikum, also ein Kraut, das Qi stärkt.
2.) Das Ministerkraut unterstützt das Kaiserkraut. Es hat eine ähnliche Wirkung, aber zusätzlich noch andere Wirkungen wie das Kaiserkraut. Das Ministerkraut ist also nicht so spezifisch wie das Kaiserkraut, aber dafür gibt es der Rezeptur etwas mehr Breite und vor allem Wirkung.
3.) Das Polizeikraut, auch Adjutant genannt, unterstützt wiederum die beiden ersten Kräuter. Allerdings schwächt es die einseitige Wirkung der beiden ersten etwas ab. Würde man in einer Rezeptur wärmende Kräuter haben, so wäre das Polizeikraut ein ganz leicht kühlendes Kraut, damit der Körper auf Dauer nicht zu viel Hitze entwickelt und sich dadurch Trockenheit einstellt.
4.) Das Botschaftskraut ist etwas ganz Besonderes in der Kräutertherapie. Nämlich eine Art Wegweiser, das der Mischung eine Wirkrichtung gibt. Die Wirkrichtung kann dabei auf ein bestimmtes Organ gerichtet sein, wie beispielsweise der Leber. Es kann aber auch einen Körperabschnitt als Richtung angeben, wie den Nacken oder die Knie. Das Botschaftskraut richtet die Wirkung der Rezeptur auf einen speziellen Bereich des Körpers oder einen bestimmten Meridian. Gleichzeitig harmonisiert das Botschaftskraut die Wirkung der anderen Bestandteile.
Die Entscheidung der richtigen Kräutermischung wird nach den 8 diagnostischen Prinzipien der TCM getroffen.
Diese sind:
- Yin/ Yang
- Innen/ Außen
- Kälte/ Hitze
- Leere/ Fülle
Gleichzeitig müssen die pathogenen Faktoren beachtet werden, also die störenden und krankmachenden Faktoren, die von außen oder innen kommen können.
Äußere Faktoren:
- Wind: dieser schädigt das Holzelement
- Hitze: diese schädigt das Feuerelement
- Kälte: diese schädigt das Wasserelement
- Feuchtigkeit: diese schädigt das Erdelement
- Trockenheit: diese schädigt das Metallelement
Innere Faktoren:
- Wut, Zorn, Ärger
- Übererregtheit
- Angst, Schock
- Grübeln
- Trauer, Kummer
Zubereitungsformen der Kräuter
Eine häufig angewendete Methode der Zubereitung ist das Dekokt. Dabei handelt es sich um eine Art Suppe oder Absud. Die einzelnen Kräuter werden zuerst eingeweicht und dann langsam gekocht. Die Kochzeit richtet sich danach, ob es sich um Wurzeln, Rinden, Blätter oder Blüten handelt. Blüten werden zum Beispiel nur sehr kurz gekocht und ganz zum Schluss zugefügt. Ein Dekokt kann man selbst zubereiten. Allerdings braucht dies etwas Erfahrung und vor allem Zeit. Ein selbst gemachtes Dekokt kann ca. 3–4 Tage lang eingenommen werden. Dann muss eine neue Abkochung gemacht werden. Viele Apotheken bieten inzwischen auch fertiges Dekokt an, das im Kühlschrank ca. 2 Wochen haltbar ist. In der Praxis werden immer öfters sogenannte Granulate verschrieben, die wesentlich einfacher in der Handhabung und Einnahme sind.
Granulate sind Kräuterpulver, die nur noch mit heißem Wasser übergossen werden müssen, um sie einnehmen zu können. Das Granulat besteht aus einzelnen abgekochten Kräutern. Wenn der Sud gekocht ist, wird die verbleibende Flüssigkeit getrocknet und das Pulver, das Granulat bleibt über. Die einzelnen Kräuterpulver werden dann wiederum zu den entsprechenden Rezepturen gemischt. Das Granulat ist viel einfacher zu handhaben, als das Dekokt. Vor allem, wenn man auf Reisen, oder beruflich viel unterwegs ist, erweist es sich als wesentlich praktischer. Die Wirkung ist zwar nicht so stark, aber die Patienten sind, aufgrund der einfacheren Handhabung, konsequenter mit der Einnahme. Das macht die etwas schwächere Wirkung wieder wett.
Presslinge (Tabletten): Das Granulat kann von der Apotheke auch gepresst und, zu sogenannten Presslingen, verarbeitet werden. Das vereinfacht die Einnahme noch mehr. Von den Presslingen nimmt man täglich 2–4 Stück zu sich. Bei unserem Hersteller weisen diese Presslinge eine besonders hohe Qualität auf, da die Pressung ohne Füllstoffe passiert. Wenn Kräuterrezepturen Pilze enthalten, kann das Pulver auch in Kapselform eingenommen werden. Die Kapselform ist nötig, denn die Pilzbestandteile lassen sich nicht pressen.
Qualität der Kräuterprodukte
Wir verwenden ausschließlich TCM–Kräuter und Produkte, die in China, speziell für die medizinische Anwendung in Europa, angebaut wurden. Diese Heilkräuter werden unter strengen Auflagen angebaut und in Deutschland von zertifizierten Labors geprüft. Die Kräuter werden auf Pestizide, Herbizide und andere Giftstoffe untersucht.
Grundsätzlich werden chinesischen Heilkräuter sehr gut untersucht und es gibt Aufzeichnungen über viele Jahrhunderte über ihre Wirkung. Die Kräuter haben sich über lange Zeit in der Praxis bewährt und sind, wenn sie kontrolliert und ihre Qualität somit bestätigt wurde, völlig sicher.
Wie wirken chinesische Kräuter?
In der TCM geht man davon aus, dass der Körper, im Krankheitsfall, sein inneres Gleichgewicht verloren hat. Es entsteht eine Dysbalance. Kräuter machen nichts anderes als diese Dysbalance, so gut wie möglich, auszugleichen. Da dieses Ungleichgewicht in den meisten Fällen durchaus komplex ist, sind auch die Kräuter zu Rezepturen zusammengefasst, da deren Wirkung breiter ist, als die der Einzelkräuter. Hat ein Körper beispielsweise zu viel Hitze, kann mit Kräutern gekühlt werden. Leidet jemand an einer Verstopfung, kann mit ausleitenden Kräutern gearbeitet werden. Gegen Trockenheit gibt es befeuchtende Mittel.
Aus westlicher Sicht enthalten Kräuter Aminosäuren, Stärke, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Enzyme, Alkaloide, ätherischen Öle uvm.
Wichtiger Hinweis
Die angegebene empfohlene tägliche Verzehrmenge darf nicht überschritten werden. Nahrungsergänzungsmittel dürfen nicht als Ersatz, für eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise, gesehen werden. Die Produkte geschlossen, kühl, trocken und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.