Qi Gong Übungen erklärt
Übungsbeschreibung
Ausgangsposition ist die „Reiterstellung“. Das heißt, dass deine Füße in einer breiten Grätsche stehen. Dabei entspricht der Abstand deiner beiden Füße ungefähr der doppelten Schulterbreite.
Atme ein und richte dich innerlich richtig auf. Spüre die Verbindung deines Kopfes mit dem Himmel, über den „Himmelspass“ (= höchste Stelle des Kopfes). Mit dem Ausatmen sink nach unten und nimm deine Verwurzelung mit dem Boden wahr.
Beim Einatmen bring deine Fäuste neben deine Flanken. Mit dem Ausatmen stoße nun die rechte Faust nach vorne. Mit dem Einatmen öffne die Hand, mach eine schöpfende Bewegung und bring sie wieder zurück in die Ausgangsposition. Mit dem nächsten Ausatmen stoß die linke Faust nach vorne und bring sie einatmend wieder zurück. Dann erfolgt der Fauststoß zu rechten Seite und anschließend zur linken Seite.
Dann beginnt das Ganze wieder von vorne mit einem Fauststoß nach vorne.
Häufige Fragen
Mir ist diese Übung irgendwie peinlich, muss ich sie machen?
Du musst keine Qi Gong Übung machen, es gibt immer auch andere Übungen, um das entsprechende Organ zu stärken. Allerdings solltest du dich fragen, warum du gerade diese Übung nicht machen magst.
Hast du Angst deine Wut oder deinen Zorn auszudrücken, weil du das als Kind eventuell auch nie machen durftest? Kannst du es dir erlauben einmal so richtig „Dampf“ abzulassen im Alltag, oder frisst du alles in dich hinein? Trau dich zu deiner inneren Kraft und Power zu stehen und zeig das auch der Welt!
Kann ich die Übung auch schneller machen?
Wenn wir „Gong Fu“ (= Kung Fu) machen würden, wäre das Tempo des Fauststoßes viel schneller. Beim Kung Fu trainiert man für die Verteidigung in einem Kampf. Qi Gong hat nicht die Selbstverteidigung zum Ziel, sondern die Pflege der Gesundheit.
Das langsame Ausführen einer Bewegung hat den Vorteil, dass du Zeit hast einer Übung mit Ruhe nachspüren zu können. Und das ist ganz wichtig, auch bei dieser Übung. Die Intention hinter dieser Übung ist wichtig. Wie schon gesagt, gilt es, die Leberenergie wieder frei fließen zu lassen, indem wir alte „Emotionen“ und sonstige Blockaden bewusst von innen nach außen bewegen.
Pro Tipp von Wolfgang
Fixiere mit deinem Blick einen Punkt vor dir. Die Augen sind das dem Holzelement zugeordnete Sinnesorgan. Du „wirfst“ die alte Energie genau auf diesen Punkt. So lernst du deinen Geist auf einen Punkt, oder eine Sache zu fokussieren.
Häufigste Fehler
- Der Arm wird beim Fauststoß zu schnell nach vorne gestoßen und dadurch schlägt das Ellbogengelenk durch.
- Die Kniescheiben sind über die Zehen hinaus geschoben (von der Seite aus betrachtet).
- Die Fäuste werden nicht an bis an die Flanken herangezogen.
Trainingstipps
- Die richtige Ausrichtung zu Beginn ist wichtig. Siehe dazu die „Grundhaltung“.
- Verbinde dich innerlich mit allen belastenden Emotionen und stell dir bildlich vor, wie ein Energiefluss von deinem Oberbauch nach oben steigt und die Faust verlässt. Mit dem Einatmen stell dir vor, wie du frisches Qi in deinen Körper aufnimmst.
- Eine weitere Möglichkeit der Selbstkontrolle ist es, sich mit dem Smartphone zu filmen und dadurch Fehler in der Ausführung zu erkennen.
Hilfestellung
Was kann man tun, falls die Übung zu schwierig ist?
Das kommt bei dieser Übung nicht vor. Sie ist wirklich sehr leicht auszuführen. Sollte aufgrund von Schulterproblemen, der Fauststoß zur Seite Schwierigkeiten machen, so mach das Boxen einfach nur gerade nach vorne.