Was ist Qi Gong?

Pflege der Lebensenergie

Qi Gong versteht sich als ein ganzheitliches Heilsystem mit langer Tradition, das sich bis heute kontinuierlich weiterentwickelt hat. Es umfasst gesundheitsfördernde Körperhaltungen, Bewegung, Selbstmassage, Atemtechniken und Meditation.

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Pflege der Lebensenergie

Der chinesische Begriff „Qi“ lässt sich am ehesten mit „Lebensenergie“ übersetzen, beinhaltet aber auch noch Atem und Luft. In der chinesischen Medizin gilt Qi als die belebende Kraft, die alle Lebewesen durchströmt. Das Qi befindet sich nicht nur in deren Körper, sondern auch außerhalb. Qi zeigt sich uns ebenso in der Natur, denn Blumen und Bäume werden gleichermaßen von Qi durchströmt.

Die Japaner nennen diese Kraft „Ki“. In Indien wird sie „Prana“ genannt. Gemeint ist immer dasselbe — die allem innewohnende und uns am Leben erhaltende Kraft und Energie.

In der Chinesischen Medizin ist Gesundheit nur dann möglich, wenn das Qi in unserem Körper rein und nicht verschmutzt ist und ungehindert fließen kann. Durch schlechte Lebensgewohnheiten können sich im Laufe der Zeit, durch Energieblockaden im Körpersystem, Krankheiten, physischer oder psychischer Natur, manifestieren.

Allgemein kann gesagt werden, der Körper eines Menschen ist voller Qi. 

Das Wort „Gong“ kann annähernd mit „Körperarbeit“ oder „Erfolg durch Ausdauer und Übung“ übersetzt werden. Daher bedeutet Qi Gong „Arbeit mit der Lebensenergie“. Wir lernen den Fluss und die Verteilung des Qi in unserem Körper, durch Bewegung und Konzentration, zu verbessern, um unsere Gesundheit zu stärken und Körper und Geist in Einklang zu bringen.

Ein ganzheitliches Heilsystem…

Wie bereits erwähnt, versteht sich Qi Gong als ein ganzheitliches Heilsystem mit langer Tradition, das sich bis heute kontinuierlich weiterentwickelt hat. Es umfasst gesundheitsfördernde Körperhaltungen, Bewegung, Selbstmassage, Atemtechniken und Meditation. Durch diese verschiedenen Übungsmethoden soll Qi im Körper, wie in einem Reservoir, gesammelt und gespeichert werden. Ziel ist es, das unreine Qi auszuscheiden und frisches reines Qi zu absorbieren.

Qi Gong wird oft als „Übung“ oder „Training“ bezeichnet, da es nicht, wie ein Arzneimittel, für eine begrenzte Zeit verordnet wird, sondern vielmehr täglich praktiziert werden soll. Dabei genügen 20 Minuten täglichen Übens, um die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden in hohem Maße zu verbessern.

Alle können Qi Gong praktizieren. Es gibt Übungen für jedes Alter und jeden Gesundheitszustand. Man kann im Stehen, Sitzen, Liegen oder Gehen trainieren. Das ermöglicht, auch körperlich angeschlagenen Menschen, Qi Gong zu üben, wodurch sie ihre Gesundheit nachhaltig verbessern können.

Nur in einem ruhigen Teich spiegelt sich das Licht der Sterne.

Chinesische Weisheit

Die 3 Qi Gong Prinzipien

  • Atmung: Qi Gong wird oft auch mit „Atemübungen“ übersetzt. Das kommt daher, dass Qi noch die Bedeutung von Luft oder Atem hat. Bewusstes Atmen ist ein sehr wichtiger Punkt bei allen Qi Gong Übungen. Es geht darum, eine mühelose, leichte und effiziente Atmung zu entwickeln, die den ganzen Körper mit Sauerstoff und Qi versorgt.

    Für alle folgenden Übungen gilt: am besten ist es durch die Nase zu atmen, denn dadurch wird die Luft gereinigt, befeuchtet und, in der kalten Jahreszeit, erwärmt.

    Diese Art zu atmen führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Blutes und es kommt zu einer allgemeinen Entspannung. Dadurch wird wiederum die Weitung der Blutgefäße gefördert, das ein Absinken des Blutdrucks bewirkt. Außerdem ändert sich die Chemie im Blut zum Positiven und das Säure–Basen–Verhältnis normalisiert sich. Die bessere Durchblutung macht sich oft durch warme Hände und Füße, während der Qi Gong Übungen, bemerkbar.

    In der chinesischen Medizin gilt die entspannte Bauchatmung als Energiepumpe, die das Qi durch die Leitbahnen schickt. In einem chinesischen Leitsatz heißt es: „Das Qi ist tief in die Füße eingepflanzt, wird vom Bauch kontrolliert und manifestiert sich in den Händen“.

    Durch die Bauchatmung wird also das Dantien (Mittelpunkt des Hara — ca. 4 Querfinger unterhalb des Bauchnabels) mit Qi aufgefüllt. Ist das Dantien gefüllt, beginnt das überschüssige Qi in die Meridiane, Knochen und das Gewebe einzufließen, sodass sich überall im Körper ein Gefühl von Wärme einstellt.

  • Haltung: Aus der richtigen Körperhaltung gesundes Qi zu gewinnen, ist ein wichtiger Grundsatz des Qi Gongs. Eine korrekte Körperhaltung fördert Entspannung, Gleichgewicht, richtiges Atmen und den Energiefluss. Wichtig ist es zuerst die elementaren Regeln der Körperhaltung zu beherrschen, bevor man die subtileren Techniken der Qi–Regulierung praktiziert. Wie soll das Qi auch fließen können, wenn der Körper krumm und schief ist?

    Durch die richtige Körperhaltung kann man leichter die schwachen und blockierten Zonen des Körpers entdecken, um an ihnen zu arbeiten. Wie sieht nun diese Grundhaltung im Qi Gong aus?

    Der Rücken sollte sich lang und offen anfühlen, so als wäre er ein Seil, das leicht nach oben und unten gedehnt wird. Die Vorstellung, dass der höchste Punkt des Scheitels mit einem Faden zum Himmel hinauf gestreckt wird, hilft diese Dehnung zu spüren. Der Kopf schwimmt wie ein Korken auf der Wirbelsäule. Die Kiefermuskulatur ist entspannt und die Zungenspitze berührt leicht den oberen Gaumen — um den kleinen Kreislauf zu schließen und Speichel zu bilden. Speichel gilt als die „Flüssigkeit des Lebens“. Die Augen schauen entspannt und weich geradeaus, ohne etwas zu fokussieren.

    Die Schultern sinken mit der Schwerkraft nach unten und genauso bewegt sich auch das Brustbein ganz leicht nach unten. Der Nacken kann sich zur Seite und nach unten entlang der Wirbelsäule entspannen. Die Arme hängen entspannt an den Körperseiten. Generell sollen alle Gelenke, wie Ellbogen oder Knie, immer leicht gebeugt sein und sich offen anfühlen, damit das Qi durch diese „Energietore“ leicht hindurchfließen kann. Das Becken wird leicht nach vorne bewegt, sodass das Schambein sich ein wenig nach oben zum Bauchnabel bewegt und das Steißbein nach vorne „eingerollt“ wird. Dadurch wird die Wirbelsäule im Lendenbereich gerade und im oberen Abschnitt, durch die Streckung zum Himmel, begradigt.

    Die Knie werden leicht gebeugt, sodass ein federndes Gefühl entstehen kann. Die Füße stehen schulterbreit voneinander und die Fußkanten sind parallel. In der Vorstellung wachsen Wurzeln aus den Fußsohlen tief in die Erde hinein.

    Diese Körperhaltung soll den Menschen mit der Energie der Erde und des Himmels verbinden. Eine exakte Haltung bewirkt, dass die Energie des Universums, ohne Widerstand durch uns hindurchfließen kann und uns so mit neuer Lebensenergie auflädt.

    Ein Nebeneffekt der ausgerichteten Haltung ist ein Gefühl des „Sinkens“ oder der Verwurzelung. Dies geht einher mit einem Spannungsabbau und der Reduzierung von Sorgen und geistigem Ballast. Das Motto lautet: „Entspanne dich durch deine Füße in den Boden hinein. Steh nicht auf deinen eigenen Füßen, sondern auf dem Boden!“ Dies schafft ein Gefühl der Balance, des Halts und des Wohlgefühls. Jemand, der verwurzelt ist und in sich ruht, kann schwer aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Passiert dies trotzdem, wird er aber, schnell und mühelos, wieder dorthin zurückfinden.

  • Konzentration bedeutet, dass man aufmerksam und offen, sich selbst und der Umwelt gegenüber, ist. Man verschwendet keine Vitalität durch unnötige Anspannung. Die goldene Qi Gong Regel lautet: „Sei aufmerksam“. Wir können Spannungen nicht abbauen, ohne uns bewusst zu sein, wo Spannung ist und wie wir diese aufbauen.

    Allein durch das Wahrnehmen unserer Spannungsregionen kann sich der Spannungszustand verändern. In der physikalischen Unschärferelation von Heisenberg heißt es, dass das Beobachtete sich durch die Beobachtung verändert. Dies gilt offensichtlich im Besonderen für den menschlichen Körper. Verspannte Körperteile neigen dazu nicht bewusst wahrgenommen zu werden, sondern in ihrer Wahrnehmung sozusagen in das Unterbewusstsein abzutauchen, wo sie nicht mehr wahrgenommen werden. Trotzdem lösen sie im Körper Stress aus und es kommt zu einem Energieverlust.

    Bin ich mir also meiner verspannten Schultern bewusst, entspannen sich diese allmählich ganz von selbst. Meine Atmung verlangsamt sich, wenn ich bewusst atme. Aufmerksamkeit ist somit der erste Schritt auf dem Weg zu tiefer Entspannung und Vitalität.

    Das Ziel bewusster Konzentration ist es, für jede Aufgabe nur so viel Kraft und Energie aufzuwenden wie nötig. Warum eine Kraftanstrengung von 5 Kilo betreiben, wenn nur 4 benötigt werden? Das zusätzliche Kilo ist Energieverschwendung. Tägliche Energieverschwendung bedeutet ein kontinuierlicher Verlust der Lebensenergie. Im Qi Gong heißt es, wenn sich eine Fliege auf die Schulter eines Übenden setzen würde, sollten sich seine Knie beugen. Er verwendet zum Stehen gerade so viel Energie wie nötig, um nicht zusammenzusinken. Dadurch entsteht Mühelosigkeit und Leichtigkeit in den Bewegungen.

    Wir sind in einer Welt, in der genau das Gegenteil gelebt wird. Je mehr wir arbeiten und uns anstrengen, umso erfolgreicher sind wir in den Augen der Gesellschaft. Es gilt für uns zu lernen etwas, ohne Mühe und Anspannung, zu erledigen.

    Folgende taoistische Geschichte soll dies verdeutlichen: Ein Mann wird beim Schwimmen in eine gefährliche Stromschnelle hineingetrieben. Konfuzius läuft aufgeregt am Ufer entlang, da er fürchtet, der Mann könnte ertrinken. Als dieser später unversehrt wieder ans Ufer gelangt, fragt Konfuzius ihn, wie er sich vor dem Ertrinken retten konnte. Der Mann antwortete: „Ich passe mich dem Hoch und Tief der Wellen an. Ich folge dem Tao des Wassers, ohne nachzudenken“.

    Nur so viel Kraft wie nötig aufzuwenden ist eine effiziente Methode zur Verbesserung der Gesundheit und Vitalität. Aber auch zum Abbau von stressbedingter Müdigkeit aufgrund geistiger Überanstrengung. Sobald sich der Körper entspannt, wird der Geist ruhig, bewusst und aufmerksam.

    Durch Bewusstheit wird der Mensch sensibler für die Vorgänge in seinem Körper, aber auch für seine Umwelt. Ein angespanntes Körper–Geist–System kann Dinge nur eingeschränkt wahrnehmen. Anspannung vermindert auch die Sensibilität anderen Menschen gegenüber. Versuch einmal einem Menschen mit angespannten Armen die Hand zu schütteln.


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